In unserer Arbeitsgruppe sind jederzeit Abschlußarbeiten zu vergeben. Für Themen von Diplom- bzw. Masterarbeiten sowie ggfs. Doktorarbeiten sprechen Sie uns am besten persönlich an. Themenvorschläge für Bachelorarbeiten finden Sie im folgenden.
Räumliche Ausdehnung von Kondokorrelationen
Bringt man eine Störstelle mit magnetischem Moment (z.B. Eisen) in ein
nichtmagnetisches Metall (z.B. Kupfer), dann zeigt das Gesamtsystem
eine überraschend starke Antwort in vielen physikalischen Meßgrößen. Diese
Phänomene faßt man unter dem Namen "Kondoeffekt" zusammen, benannt nach J. Kondo,
der als erster ein quantenmechanisches Modell zum Verständnis dieser Phänomene
vorgeschlagen hat. Mittlererweile hat man die Physik im Wesentlichen verstanden.
Allerdings gibt es noch offene Fragen hinsichtlich der räumlichen Strukturen
in der Ladungsdichte der Metallelektronen infolge der Streuung an der
Störstelle.
Die theoretische Behandlung dieses Modells ist nur numerisch möglich. Hiefür
existieren verschiedene Verfahren. Eines davon ist die Dichtematrixrenormierungstheorie,
mit der auf clevere Art die Grundzustandswellenfunktion berechnet wird und mit
der man solche räumliche Strukturen auflösen kann.
In der Arbeit sollen Sie mit einem vorhandenen Programm diese räumlichen
Strukturen untersuchen. Im Spezialisierungspraktikum werden Sie sich dafür
in die Physik des Kondoeffektes und die Dichtematrixrenormierungstheorie
einarbeiten.
Ansprechpartner: Im Institut für Theoretische Physik werden Sie von
Thomas Pruschke und Andreas Honecker betreut. Als weitere Ansprechpartner,
insbesondere für das DMRG-Programm, stehen Robert Peters und Piet Dargel zur Verfügung.
Streuung an zweidimensionalen Grenzflächen mit Magnetfeld
Diese Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit der Modellierung von
Experimenten an Halbleiter-Metall-Grenzflächen mit Störstellen, die am
IV. Physikalischen Institut durchgeführt werden. In diesen Experimenten
werden Effekte beobachtet, die sich eventuell mit der
Spin-Bahn-Kopplung verstehen lassen.
Ein einfaches Modell für diese Systeme besteht aus einem
zweidimensionalen Elektronengas, das über eine Tunnelbarriere in zwei
Halbebenen unterteilt ist. Die Tunnelbarriere weist selber noch
gebundene Zustände auf ("Störstelle"). Der Einfluss der
Spin-Bahn-Kopplung wird in einem ersten Schritt als einfaches,
homogenes Magnetfeld modelliert.
Ziel der Arbeit ist die (analytische und/oder numerische)
Berechnung des Transmissionskoeffizienten als Funktion des
Einfallswinkels der Elektronen auf die Barriere und des angelegten
Magnetfeldes.
Ansprechpartner: Am Institut für Theoretische Physik werden Sie
von Thomas Pruschke und Andreas Honecker betreut, als Ansprechpartner
für die Experimente am IV. Physikalischen Institut steht Martin
Wenderoth zur Verfügung.
Demonstrationsprogramme für Algorithmen für Quanten-Systeme
Numerische Algorithmen spielen eine wichtige Rolle beim Studium
stark wechselwirkender Quanten-Vielteilchensysteme.
Im Spezialsierungspraktikum arbeiten Sie sich zunächst
in einen Algorithmus (z.B. Quanten-Monte-Carlo-Simulationen
mit Hilfe der sog. Stochastischen Reihenentwicklung) ein.
In der eigentlichen Bachelorarbeit programmieren Sie dann
eine einfache Variante des Algorithmus und implementieren vor allem
eine graphische Darstellung, vorzugsweise als Java-Applet.
Gute Programmierkenntnisse sind Voraussetzung für diese Arbeit.
Ansprechpartner: Im Institut für Theoretische Physik werden Sie von
Andreas Honecker und Thomas Pruschke betreut. Als weitere Ansprechpartner,
insbesondere für die stochastische Reihenentwicklung
stehen Sebastian Fuchs und Ansgar Kalz zur Verfügung.
Modellierung eines molekularen Magneten
Diese Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit der Modellierung
eines molekularen Magneten, der am Institut für Anorganische Chemie
synthetisiert und charakterisiert wurde. Konkret sollen die
magnetischen Eigenschaften von
[L6Ni3{(H2O)Mn/NiCl}2],8CH2Cl2
analysiert werden. Diese Substanz enthält gut voneinander
separierte Einheiten von Mangan-Nickel-Nickel-Nickel-Mangan-"Ketten".
Diese Struktur legt ein Quantenspinmodell nahe, bei dem fünf Spins
der Länge 2, 1, 1, 1 und 2 miteinander wechselwirken. Ihre Aufgabe
ist primär die Berechnung der magnetischen Suszeptibilität sowie
eine Bestimmung der Modellparameter
durch Vergleich mit den experimentellen Ergebnissen.
Die im Rahmen dieser Arbeit
erforderlichen Rechnungen sollen analytisch durchgeführt werden.
Ansprechpartner: Die Modellierung wird in enger Kooperation
mit der Arbeitsgruppe von Franc Meyer am Institut für Anorganische Chemie
durchgeführt. Am Institut für Theoretische Physik werden Sie
von Andreas Honecker, Thomas Pruschke und Sebastian Fuchs betreut.
Universelles Verhalten klassischer Phasenübergänge
Kritische Phänomene zweidimensionaler statistischer Systeme
bei endlicher Temperatur werden durch 1+1-dimensionale euklidische
Quantenfeldtheorien beschrieben. Im Rahmen dieser Arbeit sollen Sie
quantenfeldtheoretische Vorhersagen mit Hilfe von Monte-Carlo-Simulationen
eines zweidimensionalen klassischen Gittermodells überprüfen.
Dazu implementieren Sie entweder einen einfachen Monte-Carlo-Algorithmus
selbst oder Sie verwenden einen existierenden Code. Ihre primäre Aufgabe
im Rahmen dieser Arbeit ist die Durchführung der Simulationen sowie
die Analyse der Ergebnisse.
Ansprechpartner: Im Institut für Theoretische Physik werden Sie von
Andreas Honecker betreut. Als weiterer Ansprechpartner
steht Ansgar Kalz zur Verfügung.
Transport in eindimensionalen Spin-1/2 Heisenberg-Modellen
Fundamentale Fragen des Spin-Transports bei endlicher Temperatur
in eindimensionalen Spin-1/2 Heisenberg-Modellen stellen ein aktuell
kontrovers diskutiertes Thema dar. Für gewöhnlich verwendet
man eine "Kubo-Formel", um die Leitfähigkeiten durch das
Spektrum des Hamiltonoperators und die Matrixelemente des Stromoperators
auszudrücken. Bisher sind allerdings die statistischen
Eigenschaften der Strom-Matrixelemente noch nicht systematisch untersucht
worden. Auch vergleichende Studien zwischen verschiedenen Ensembles
(z.B. grosskanonisch versus kanonisch) stehen noch aus.
Im Rahmen dieser Arbeit erzeugen Sie mit Hilfes eines existentes Programms
als Datengrundlage Sätze von Strom-Matrixelementen und kompletten
Spektren "kurzer" Ketten. Ihre eigentliche Aufgabe besteht dann in der
Auswertung und statistischen Analyse dieser Daten.
Ansprechpartner: Diese Arbeit wird in Kooperation mit einer
Arbeitsgruppe an der LMU München durchgefürt.
Im Institut für Theoretische Physik der Universität
Göttingen werden Sie von Andreas Honecker betreut.